Wieder, wie schon im Jahr 2012, hatte Kornbach für alle, die Musik lieben, einen Leckerbissen anzubieten. Der weltweit gefragte Opernsänger Roman Antonyuk kam am 26. April wieder und begeisterte erneut die Gäste mit seinem stimmgewaltigen Bariton und dem Konzert auf der Bandura.
In der Volkstracht der Kosaken, spielte und sang er im ersten Teil Lieder seiner Heimat, mal wehmütig, mal beschwingt die Lieder Banduryst, Du grauer Adler, Wenn ich Himmel erblicke, Mond ist am Himmel, Handzja, Ich nehme meine Bandura, den Kosaken Marsch.
Aber auch Konzerte für Harfe und Violine von Händel, Vivaldi und eine Sonate von Cimarosa kamen zu Gehör. Ein Blick in das Gesicht der andächtig lauschenden Ukrainerin Oksana verriet, dass wohl Heimatgefühle in ihr wach wurden.
Dann forderte Roman sein Publikum auf mit ihm zu singen. Schnell ölten die Anwesenden ihre Stimmen und dann ging die „Post ab“, alle sangen voller Inbrunst „Wenn ich ein Vöglein wär……“. Nun, Roman fand das wohl hervorragend, kein Wunder, unter den Gästen waren ja auch einige vom „Kornbacher Opernchor“ anwesend, wie auch vom Chor aus Streitau. So kam es, dass das Publikum noch einige Male sein Können unter Beweis stellte.
Natürlich vermittelte der Tenor auch Wissenswertes aus seiner Heimat, der Ukraine, und erklärte das traditionelle Instrument der Ukraine – die Bandura. Das Instrument wurde als gesungene Zeitung genutzt und man erzählte damit von Ort zu Ort Informationen und Geschichten. Beliebt war das Instrument bei den ukrainischen Kosaken. Im 20. Jahrhundert wurde die Bandura auch bei der Stadtbevölkerung immer beliebter und es bildeten sich immer mehr Musikgruppen und die Nachfrage an neuen Instrumenten stieg an, ebenso die Erneuerungen an dem Instrument.
Von der sowjetischen Regierung wurde zu Beginn des 20.Jh. die ukrainische Kultur und das Nationalbewusstsein bekämpft. So kam es, dass 1935 Banduraspieler aus allen Regionen unter dem Vorwand einer Konferenz nach Charkiw eingeladen wurden, wo angeblich ihre Lieder und Geschichten gesammelt werden sollten. Jedoch wurden sie umgebracht oder nach Sibirien verschleppt.
Gerne beantwortete der Gast alle Fragen die das interessierte Publikum stellte.
In der Pause kredenzte Heinz Bauer,  der Manager Roman Antonyuks, aus der Pulle „Hochprozentiges“ aus der Ukraine, ein angezündetes Streichholz an den Mund gehalten und die Genießer wären zu Feuerschluckern geworden.
Fein gemacht im Frack erschien der Sänger zur zweiten Runde. Nun wurde es klassisch. Vom Band setzte das Symphonieorchester ein und Roman Antonyuk schmetterte eine Arie nach der anderen stimmgewaltig in den Raum. Ob mit Mozarts „Hochzeit des Figaro“ oder aus Don Giovanni, von Verdi aus Ermani die Arie „o somme Carlo“, von J. Strauss aus der Fledermaus „der Prinz Orlofsky“, aus Händels Oper Xerxes, das sentimental anmutende „welch schattig grün“, oder das temperamentvolle Granada – er sang sich so in die Herzen der Zuhörer, die immer wieder begeistert applaudierten. Man fragt sich, wie es zu schaffen ist, solch einen Klang in einem Gastraum zu erzeugen. Roman kann es!!! Natürlich gab es noch Zugaben wie das weltbekannte Liebeslied Bésame mucho.

Heinz Bauer bedankte sich für das Kommen der Gäste und bei Roman. Auch Irene Böttcher, die Kontaktperson für das Konzert in Kornbach, bedankte sich im Namen der Zuhörer, deren Zufriedenheit für den Sänger sichtbar in den Augen abzulesen war, für den wunderschönen Abend, wo wieder eine Brücke zwischen den Kulturen gebaut wurde.
Was schon 2012 über den ukrainischen Sänger und Musikanten geschrieben wurde bewahrheitete sich auch diesmal wieder: „Der sympathischen Ukrainer mit dem großen Talent: Keine Starallüren, nichts Abgehobenes. Ein warmherziger Mensch, der seine große Gabe großzügig weiter gibt und andern damit zum Segen wird“.
Am Schluss gab es gute Wünsche an Roman Antonyuk, von Herzen alles Gute, viel Erfolg und Freude für die bevorstehenden Tourneen mit den drei Tenören nach China und Amerik. Und vielleicht ja auf ein Wiedersehen in Kornbach.

Text: Irene Böttcher, Fotos: Klaus Bahlau
Miteinander die Seele baumeln lassen

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