Am 10. August 1905 konnten sie es unter Beweis stellen. Drei Anwesen mitten im Dorf gingen in Flammen auf. Davon wurden zwei Gebäude völlig eingeäschert. Der Besitzer wollte noch einen neuen Wagen aus dem brennenden Gebäude retten und kam dabei ums Leben. Die Ironie des Schicksals wollte es, dass dabei auch die Feuerwehrsterbekasse mit verbrannte. 117 Mark wurden ein Raub der Flammen, 27 Mark in Gold und Silber wurden später im abgebrannten Zustand wieder gefunden. 1925 kam es erneut zu einem Ernstfall für die Wehr, als die Scheunen zweier Landwirte in Flammen aufgingen. 1935 brannte in Haidlas ein Bauernhof und die Scheune des Nachbarhofes nieder.
Eine lückenlose Geschichte der Kornbacher Wehr lässt sich nicht schreiben, weil die Protokollbücher für Jahrzehnte (wahrscheinlich in den Kriegsjahren) fehlen und auch die gemeindlichen Archivalien keine Auskunft geben.
Unternehmen wir deshalb einen Sprung in spätere Tage, in denen es an Höhepunkten der Kornbacher Wehr ebenfalls nicht fehlte. Einer davon war der 27. Februar 1965, als Kornbach eine neue Spritze erhielt. Nur drei Monate später, am 15. Mai 1965, war erneut ein stolzer Tag, als zwei Gruppen unter Kommandant Hans Hager und seinem Stellvertreter Max Jennermann, das Leistungsabzeichen erwarben.
Am 3. und 4. Juni 1967 konnte die Kornbacher Wehr den Kreisfeuerwehrtag ausrichten, der den Einwohnern noch in bester Erinnerung sein dürfte. Eifer, Einsatz und Kameradschaft prägten die Freiwillige Feuerwehr immer mehr. Das Niveau, der Ausbildungsstand, konnte sich sehen lassen und am 25. September 1971 legten sechs junge Burschen das Jugendleistungsabzeichen ab. Es war dies die zweite Gruppe im ganzen Landkreis Bayreuth.
Zu einem Ernstfall wurde die Kornbacher Feuerwehr am 12. Dezember 1972 gerufen. Im Knopfhammer brannte ein Anbau mit Ferienwohnungen und ein Schuppen nieder. Am 19. Juli 1977 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Kornbach eine neue Sirene und dadurch wurde die Alarmierung besser. Dass Zusammenhalt und Kameradschaft Berge versetzen können, das wurde auch am Bau des neuen Gerätehauses offenbar, in den die Feuerwehrler viele, viele freiwillige Arbeitsstunden investierten. Als das Haus am 14. Juni 1980 seiner Bestimmung übergeben werden konnte, war das ein großartiger Meilenstein in der Geschichte des Ortes und der Wehr. Der nächste große Kraftakt war dann noch die Renovierung des Schlauchtrockenturmes im Jahre 1985.
Im Jahre 1986 konnte die FFW Kornbach im Rahmen der Kärwa ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Zu einer großen Schauübung kamen die Wehren aus Gefrees und Bad Berneck, das Rote Kreuz aus Gefrees und die Bergwacht aus Bischofsgrün, die vor 300 Schaulustigen verschiedenste Rettungsaktionen vorführten. Eine 18 Meter lange Kegelbahn war die Attraktion der Kärwa, bei der es einen „Schafhemel“, ein Fass Bier und viele Sachpreise zu gewinnen gab. Drei sonnige Tage lang verstanden die Kornbacher das Jubiläumsfest und die Kärwa redlich zu feiern.
Mit der Gründung eines eingetragenen Vereins wurde in einer Sondersitzung am 10. April 1987 die Feuerwehrarbeit in Kornbach auf eine neue rechtliche Grundlage gestellt. Die aus diesem Grund nötige Neuwahl der Vorstandschaft bestätigte die bisherigen Vorstandsmitglieder: 1. Vorstand Karl Herold, 2. Vorstand Harald Hofmann, Kassier Helmut Müller.
In den letzten 40 Jahren ist Kornbach, Gott sei Dank, vor einem großen Brand verschont geblieben. Neben Unfallsicherung bei Verkehrsunfällen, ausgebrochenen Schafen und einer Tierrettung in der Kellergasse, Schwelbränden in einem Kinderzimmer 1996, im Wald vor Haidlas 2003 und in einem Heizungsraum 2009, wurde Hochwasser zu einem Problem. In den Jahren 2003 und 2006 trat der Kornbach infolge starker Regenfälle über die Ufer und überschwemmte zahlreiche Keller im unteren und oberen Dorf. Auch 2009 musste die Feuerwehr zu Hilfe kommen, als die Kanalisation die Fluten vom Schneidersberg nicht mehr fassen konnte.
Neben der Hilfe im Brandfall und bei anderen Notsituationen war der FFW Kornbach auch stets der Zusammenhalt der dörflichen Gemeinschaft ein großes Anliegen.
Dazu wurden teils mehrtägige Ausflugsfahrten organisiert, die sich von 1972 bis 2002 großer Beliebtheit erfreuten. Von der Feuerwehr angeregt und durchgeführt wurde außerdem die
Faschingsveranstaltung im oberen Gasthaus beim „Wärtswolf“, das Schafkopfrennen, Filmvorführungen, die Weihnachtsfeier mit Christbaumverlosung am 1. Weihnachtsfeiertag im Gasthaus Lang, der Kameradschaftsabend und zahlreiche Informations- und Schulungsveranstaltungen.
Dank galt auch Harald Schöffel, der sechs Jahre Kommandant gewesen war und für den nun der bisherige Jugendleiter Ulrich Müller das Ruder in die Hand nahm. Zu Ehrenmitgliedern wurden ernannt: Karl Herold (aktiver FW-Dienst von 1960 bis 2002, 1984 -1990 Vorstand) und Reinhard Schörner (aktiver Dienst von 1962 – 2003, Schriftführer von 1974 – 2002), die beide das 65 Lebensjahr vollendet haben. Im Jahre 2011 zählt die FFW Kornbach 29 aktive Feuerwehrmänner und zwei Jugendliche. Die Kindergruppe “Löschzwerge” wurde ins Leben gerufen und wird in den nächsten Jahren die FFW Kornbach verstärken. Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums wird mit der Aufnahme von vier Frauen in die Kornbacher Feuerwehr ein neues Kapitel aufgeschlagen. Längst nicht alle, die sich für die FFW Kornbach verdient gemacht haben, konnten in dieser Chronik aufgeführt werden. Allen aber gebührt der Dank für Opferbereitschaft und Pflichtbewusstsein, gemäß dem Wahlspruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“. Seit der Gründung im Jahre 1886 prägt dieser Leitsatz den Geist der Freiwilligen Feuerwehr Kornbach. (Chronist: Reinhard Schörner / Aktualisierung: Peter Hahn)