700 Jahre Kornbach (Schriftzug von Klaus Bahlau)

Kornbach feiert in diesem Jahr die erste urkundliche Erwähnung vor 700 Jahren in einer historischen Aufzeichnung. Damit dieses Jubiläum in Erinnerung bleibt haben sich die Kornbacher neben einer zentralen Festveranstaltung mit dem „Tag des offenen Dorfes“ am 2. Juli einiges einfallen lassen. Mehrere historische Wanderungen wurden und werden angeboten, ein Fachvortrag mit dem Historiker Dr. Konrad zeigte die geschichtliche Entwicklung des Ortes auf und ein Jubiläumsbuch soll in den nächsten Monaten erscheinen.  
Der Ort Kornbach, eingebettet zwischen die Höhen des Fichtelgebirges, hat eine besondere Beziehung zum Granitgestein dieser Gegend. Zahlreiche Männer aus dem Dorf sind tagtäglich zu ihrer schweren Arbeit in die „Reuth“ oder einen der anderen Steinbrüche um Kornbach gelaufen. 
Steinbruch, Gefrees

Was liegt näher, als anlässlich des Jubiläums mit einem Stein aus Gefreeser Granit ein Denkmal zu schaffen. Den geeigneten Stein fand  Harald Schöffel vor Jahren in einem Feld. Der Frost hat ihn im Lauf der Zeit herausgedrückt. Seitdem lag er an einem Feldrain zwischen anderen Findlingen und nun wurde er mit schwerem Gerät ins Dorf gebracht und seiner neuen Bestimmung zugeführt.
Glücklicherweise gibt es in Kornbach einen Fachmann, der sich mit Steinmetzarbeiten auskennt. Willi Aßmann hat das Handwerk 1964 als Lehrling bei der Firma Grasyma in Weißenstadt erlernt und  später eine Weiterbildung zum Steintechniker mitgemacht. Nach Tätigkeit im Odenwald kam er vor Jahren zurück ins Fichtelgebirge und fertigte Schriften und Ornamente in Bischofsgrün. Auch wenn er inzwischen schon seit 15 Jahren nicht mehr arbeitet und die Gelenke von Arthritis gezeichnet sind, den Jubiläumsstein zu schaffen ist ihm eine Ehre. Aber der durch Wind und Wetter mitgenommene Findling hat es ihm nicht leicht gemacht. Immer wieder brachen Stellen heraus und mussten repariert werden. 
Wie viele Stunden er am Stein gearbeitet hat kann Willi Aßmann gar nicht sagen. Nach einer Zeichnung hat er den Kreis und die Schrift herausgearbeitet und sich auch um eine sichere Verankerung des etwa 40 Zentner schweren Kolosses gekümmert.

Inzwischen steht der 1,40 Meter breite und fast zwei Meter hohe Gedenkstein dank einiger tatkräftiger Helfer (Harald Schöffel, Theodor Bauer, Karl Herold, Konrad Loos, Harald Hofmann und Willi Aßmann) an seinem Bestimmungsort in der Dorfmitte vor dem Feuerwehrgerätehaus.
„Der Stein passt zu den Kornbachern“, meint Dorfsprecher Harald Schöffel. „Nicht rund und schön geschliffen, sondern mit Kanten und Riefen, geprägt und geformt durch Wind und Wetter, so wie Kornbach im Laufe der 700 Jahre durch Leid, Entbehrung und die Wirren der Geschichte geprägt, verändert und geformt wurde.“  
v.l.: Harald Schöffel, Theodor Bauer, Karl Herold, Wilhelm Aßmann (Steinmetz), Harald Schlegel (1. Bürgermeister Stadt Gefrees)

Gemeinsam mit dem ersten Bürgermeister, Harald Schlegel, wurde der Gedenkstein am 28. Mai 2017 in einer kleinen Feierstunde offiziell seiner Bestimmung übergeben. 
ph 

Ein Gedenkstein aus Gefreeser Granit

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